Arthrose

Bewegung ist Leben, Leben ist Bewegung“

Gelenkerkrankungen wie die Arthrose oder Arthritis älterer Hunde sind häufiger als man denkt. Da sie sich schleichend ertwickelt, fallen sie den Haltern oft erst in einem Spätstadium auf. Sie bedeuten gerade für das Lauftier Hund eine große körperliche Einschränkung mit daraus folgenden negativen Veränderungen im Verhalten. Dadurch haben sie letztlich auch ungünstige Auswirkung auf die Mensch-Hund-Beziehung.

Eine bloße Schmerztherapie ist zu wenig, da diese das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern kann.

Neben gezielter Bewegungstherapie, Physiotherapie zur Muskelstärkung und einem Gewichtsmanagement sind daher Substanzen, die am Gelenkknorpel wirken von entscheidender Bedeutung, um das Ausmaß und die Folgen der Gelenkerkrankung zu verhindern und insbesondere ein Fortschreiten aufzuhalten. Dazu gehören zunehmend neue Ernährungskonzepte, die auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen beruhen.

Frühe Anzeichen von Arthrose oder Arthritis sind:

  • Schwierigkeiten beim Laufen, Treppensteigen, oder ins Auto Ein- und Aussteigen

  • herabgesetzte Aktivität

  • längere Schlafzeiten

  • das Sich-Erheben aus einer liegenden Position dauert länger als früher

  • das Bewegen der Hintergliedmaßen gleicht dem Hoppeln eines Hasen

  • langsames und steifes Gehen nach einer längeren Ruhepause

  • der Hund beginnt zu lahmen

  • geschwollene, warme Gelenke

  • Lecken oder Beißen am Gelenk

  • Verhaltensänderung, d.h. der Hund möchte nicht mehr so gerne angefasst werden

Wenn Sie solche Anzeichen bei Ihrem Hund bemerken, denken Sie bitte nicht nur „Mein Hund wird eben alt“, sondern gehen Sie mit ihm zum Tierarzt. Je schneller eine Arthrose/Arthritis behandelt wird, desto angenehmer wird das weitere Leben Ihres Hundes.

Die Erkrankung kann nicht nur ein Gelenk, sondern auch mehrere Gelenke betreffen, am häufigsten sind Knie, Hüfte, Schulter und Ellenbogen betroffen.

Gut 20% aller älteren Hunde, die in einer Tierarztpraxis vorgestellt werden, leiden an Arthrose (Brunnberg 2005, Godfrey 2005, Fax 2007). Vor allem größere Rassen sind davon betroffen, ganz besonders der Deutsche Schäferhund, Rottweiler und Berner Sennenhund sowie Retriever-Rassen.

Da die Knorpel-Knochenveränderungen nicht rückgängig gemacht werden können, ist die Erkrankung prinzipiell nicht heilbar. Ziel der Therapie ist es daher einerseits die Beschwerden zu lindern und andererseits das Fortschreiten der Erkrankung zu bekämpfen.

Die Therapie der Arthrose – das zeigen alle aktuellen wissenschaftlichen Studien – besteht heute in einem sogenannten „multimodalen“ Ansatz. D.h. das vom Tierarzt geleitete therapeutische Konzept der Arthrose umfasst mehrere Bereiche. Diese sind:

  • Schmerzbekämpfung
  • Entzündungshemmung
  • kontrollierte körperliche Bewegung und Physiotherapie
  • Gewichtsmanagment
  • Substanzen mit knorpelschützender Wirkung
  • eine gelenkspezifische Ernährung.

Häufig werden von Tierärzten auch ergänzende Heilverfahren empfohlen, wie Homöopathie und Akupunktur sowie Golddrahtimplantationen.

Fazit:

Gesunde funktionierende Gelenke sind für das Lauftier Hund von allergrößter Bedeutung. Ihr Einfluss auf die Lebensqualität des Tieres ist unumstritten. Die Arthrose ist eine häufige Erkrankung der Gelenke, die aufgrund ihres schleichenden Verlaufs oft erst relativ spät diagnostiziert wird und die Lebensqualität des Hundes stark beeinträchtigt. Je früher die Diagnose erfolgt, umso effektiver sind die therapeutischen Möglichkeiten. Fallen Ihnen daher bei Ihrem Hund Symptome auf, wie eingangs geschildert oder gehört er zu den Risikorassen, dann sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Er wird mit Ihnen die vielfältigen therapeutischen Möglichkeiten besprechen, die Ihrem Hund das Leben wieder Lebenswert machen und das Fortschreiten seiner Gelenkserkrankung bremsen können.

 

Weiterhin viel Freude mit Ihren Hunden wünscht
Tierphysiotherapeutin Manuela Knaus